Mittwoch, 2. Februar 2011

Juniper Networks und Polycom verbünden sich gegen Cisco

von Bernd Reder (bernd.reder@networkcomputing.de)

Juniper Networks und Polycom schließen eine Allianz, um die »Qualität und Kosteneffizienz von Videokommunikationsnetzwerken zu verbessern«, so beide Firmen in einer Stellungnahme. Der Hintergrund der Kooperation: Die beiden Unternehmen wollen Cisco Systems in die Schranken weisen.

Durch den Kauf der norwegischen Firma Tandberg für 3,4 Milliarden Dollar ist Cisco Systems [1] zu einem Schwergewicht im Bereich Telepräsenz und Videoconferencing avanciert. Nach Angaben der Marktforschungsgesellschaft Wainhouse Research begegnen sich Polycom und Cisco nun bei Videokonferenzsystemen für professionelle Anwender auf Augenhöhe, was die Zahl der verkauften Geräte betrifft.

Aus diesem Grund hat sich Polycom [2]mit einem anderen Rivalen von Cisco zusammen getan: Juniper Networks [3]. Beide Firmen wollen »qualitätsgesicherte Telepresence- und Videokonferenzdienste über konvergente und intelligente Netzwerke« bereitstellen.

Juniper steuert Router und Gateways bei, etwa die MX-Series-Router.

Im Rahmen der Zusammenarbeit werden Junipers Netzwerkinfrastrukturlösungen und Polycoms Videokommunikationsplattform integriert. In der ersten Phase wollen die beiden Unternehmen eine Service-Provider-Lösung entwickeln, mit der Videodienste als Managed-Service über ein konvergentes Netzwerk bereitgestellt werden.

Damit, so die Idee der beiden Firmen, erhalten Service-Provider die Option, ihren Kunden Telepräsenz-Systeme als Service zu offerieren – ein interessanter Ansatz. Denn Telekommunikationsfirmen sind bekanntlich auf der Suche nach Angeboten, mit denen sie sinkende Einnahmen aus dem Festnetz-Bereich kompensieren können.

Auch die Nutzer solcher Services sollen von der Kooperation profitieren. Sie können den Verkehr von Telepresence-Verbindungen und Videokonferenzen über das gleiche Netzwerk transportieren, das sie für klassische Datenanwendungen nutzen.

Eine Marktstudie von Frost & Sullivan [4] kommt zu dem Ergebnis, dass der weltweite Markt für Videokommunikationsdienste, die als Managed-Service angeboten werden, zwischen 2008 und 2015 von 82,7 Millionen Dollar auf rund 940 Millionen US-Dollar anwachsen wird. Dies entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Steigerung um 162 Prozent.

Beim Gesamtvolumen des Markts für Videokommunikationslösungen und -dienste erwartet die Firma im Zeitraum zwischen 2008 und 2013 ein durchschnittliches jährliches Wachstum um 17,8 Prozent auf 8,6 Milliarden Dollar im Jahr 2013.

Juniper steuert die Netzwerkinfrastruktur bei, darunter das SRC-Policy-Management-System und die MX-Series-3D-Universal-Edge-Router. Hinzu kommen die Service-Gateways der SRX-Serie; dabei handelt es sich um eine integrierte Routing- und Sicherheitsplattform, die für die Anbindung an unternehmensweite Netzwerke zuständig ist.

Von Polycom kommen unter anderem die DMA-Systeme. Sie sorgen für eine erhöhte Ausfallsicherheit.


Von Polycom stammen die Videokommunikations-Infrastrukturplattform und die Telepresence-Systeme und Videokonferenz-Endpunkte. Eine weitere Komponente ist Polycoms DMA-Lösung (Distributed Media Application), welche die Ausfallsicherheit erhöht.

Die Echtzeit-Übertragung von Daten zwischen den Juniper-Systemen sowie Polycoms DMA-Verbindungssteuerungsserver ermöglicht nach Angaben beider Firmen eine dynamische Zuweisung von Video- und Netzwerkressourcen, außerdem das Priorisieren von Bandbreitenressourcen. Die gibt Service-Providern die Möglichkeit, die Qualität von Videodiensten und anderen Applikationen im Netz zu steuern.

Die Service-Provider-Lösung von Juniper Networks und Polycom ist voraussichtlich ab Juni 2010 erhältlich.

[1] http://www.cisco.de/
[2] http://www.polycom.de/
[3] http://www.juniper.net/
[4] http://www.frost.com/


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